Rezension zu »Everless« von Sara Holland
Allgemeine Angaben:
Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der Zeit das kostbarste Gut ist. In der die Reichen von der Zeit der Armen leben und dein eigener Vater seine Lebenszeit opfert, um dich zu retten.Stell dir vor, du musst der Familie dienen, die dein Leben zerstört hat.Stell dir vor, dass dein eigenes Herz dich belügt – und im Geheimen den Mann liebt, den du am allermeisten fürchtest.Stell dir vor, du bist der Schlüssel, denn die Zeit gehorcht dir.Und dein Schicksal entscheidet sich genau jetzt!
Details zum Buch:
- Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
- Verlag: Oetinger (19. Februar 2018)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3789108642
- ISBN-13: 978-3789108648
- Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
( Quelle: Amazon )
Meine Meinung:
Das
Buch stach mir sehr schnell ins Augen, auch durch die Frankfurter
Buchmesse. Mir wurde sehr schnell klar, dass ich dieses Schmuckstück
unbedingt lesen wollte und schließlich auch für den Verlag lesen durfte,
hier möchte ich mich nocheinmal bedanken!
Als Everless dann angekommen war, habe ich mich sofort damit beschäftigt.
Aller
Anfang ist schwer sagt man und für mich traf das auch hier zu. Die
Einleitung und der Einstieg fielen mir doch schwerer als erwartet und
für mich wies der Anfang einige wenige aber vorhandene Längen auf.
Nichts desto trotz las ich weiter und mich packte def Strom dieses
Buches.
Sehr gut gefallen hat mir die Thematik des
Buches, dass Zeit und Blut miteinander vereint und untrennbar sind. Mann
kann die eigene Zeit auf eine andere Person durch das sog. Bluteisen
übertragen, wobei es in Sempera eher unfreiwillig, als Bestrafung oder
als Zahlungsmittel benutzt wird. Auch wurde der Kontrast zwischen der
begüteten Oberschicht und dem gemeinen Volk sehr gut dargestellt, wobei
erstere sich im Luxus und den Jahren wälzen und die armen Menschen früh
und wie ausgedörrte Pflanzen sterben. Es war erschreckend, aber auch
sehr realistisch zugleich.
Die Welt, in der die
Geschichte spielt, war auch sehr treffend und gut dargestellt. Ich als
Leser hatte nie das Gefühl irgendwann die Orientierung verloren zu
haben, nein mir war ständig klar, so ich mich befand, weil das Buch sehr
detailliert arbeitete.
Jules
ist eine herzensgute Protagonistin, die schon früh lernen musste, was es
bedeutete, auf eigenen Beinen zu stehen, da sie ihren Vater ernähren
musste, als er seine Zeit opferte, um die Pacht zu bezahlen. Sie ist
zunächst unsicher, aber während die Handlung fortschreitet, hat sie
erstaunliche Stärke entwickelt, die ihr auch später zu gute kommen wird.
Sie ist allerdings auch immer wieder sehr redselig und vertrauensselig
und ich wollte sie kurz ohrfeigen, wenn sie zu viel über sich selbst
preisgab.
Eine große Rolle
nehmen auch die Gehrling-Brüder ein, von denen einer ihr gehörig den
Kopf verdreht. Aber seien wir ehrlich, die beiden haben eine gemeinsame
Vergangenheit. Roan und Liam sind hier sehr kontrastreich aufgeführt.
Liam ist geheimnisvoll und düster und strahlt eine bestialische Härte
aus, die Jules selbst verstört und Angst einjagt. Roan ist dagegen
liebvoll, wenn auch sein Verhalten in meinen Augen eher unangemessen
war. Ich hätte mir von ihm mehr Standhaftigkeit gewünscht, aber die hat
er meiner Meinung nach nicht bewiesen.
Das
Klima des Buches verändert sich stetig. Es ist geprägt von mysteriösen
Geschehen, dann wieder von Gelassenheit und Freude. Es ist wie der
Schlag unseres Herzens, manchmal weicht er aus dem üblichen Rhythmus
ab.
Das Buch hat vor allem am Ende eine sich
steigernde Spannung, die mich zwang weiterzulesen und ja nie aufzuhören.
Ich wollte mehr und mehr erfahren.
Alles
in allem ist das Buch jetzt schon ein Jahreshighlight und ich vergebe
volle 5 Punkte, wenn nicht sogar 6. Dieses Buch ist ein Meisterwerk!